Der Stadtrat möge beschließen:
Die Stadtverwaltung wird beauftragt, ein Konzept für einen „Lebensrettungstag“ zu entwickeln und dem Rat zur Entscheidung vorzulegen. Dabei sollen folgende Aspekte berücksichtigt werden:
1.Schülerinnen und Schüler der Grund- und weiterführenden Schulen sollen altersgerecht auf mögliche Notsituationen vorbereitet werden. Ihnen sollen Grundkenntnisse in Erster Hilfe, Notruf und Verhalten in Notsituationen vermittelt werden.
2.Flächendeckende Nutzung von überregionalen und geförderten Angeboten der Erste-Hilfe-Ausbildung, insbesondere der Laienreanimation.
3.Für die Vermittlung weiterer Inhalte bis ggf. zum vollständigen Erste-Hilfe-Kurs (9Unterrichtseinheiten) soll die Kooperation mit den lokalen Krankenhäusern und Organisationen wie DRK, Maltesern, Feuerwehr, Polizei, THW, DLRG und anderen geprüft werden.
4.Der „Lebensrettungstag“ soll nach Möglichkeit jährlich am 11. Februar (Tag des Notrufs 112)oder an einem naheliegenden Werktag durchgeführt werden.
5.Bereitstellung logistischer, materieller und finanzieller Unterstützung durch die StadtKoblenz (z. B. Räumlichkeiten, Materialkosten oder Öffentlichkeitsarbeit).
6.Nutzung von bestehenden Fördertöpfen, auch von Stiftungen und anderen, sowie dieEvaluation einer Kostenübernahme durch das Ministerium für Bildung Rheinland-Pfalzund Zentralisierung von Anteilen des Konzepts auf Landesebene.
Begründung:
Jede und jeder kann plötzlich in die Situation kommen, Erste Hilfe leisten zu müssen. Schnelles und sicheres Handeln kann Leben retten. Mit dem „Lebensrettungstag“ möchten wir Kinder und Jugendliche frühzeitig und regelmäßig für dieses Thema sensibilisieren und ihnen Sicherheit im Umgang mit Notfällen geben. Bestehende Angebote wie „Laienreanimation“ und Module der „Ausbildung in Erster Hilfe mit Selbstschutzinhalten“ (https://bildung.rlp.de/gesundeschule/erste-hilfe) können um weitere thematisch verwandte Inhalte ergänzt werden. Von der Erklärung der Aufgaben der verschiedenen Organisationen (wann 110, wann 112?) in Klasse 1 bis zu rechtlichen Aspekten in Sekundarstufe II, flankiert von Exkursen z.B. zu Organ- und Knochenmarkspende, kann im Rahmen eines jährlich wiederkehrenden „Lebensrettungstags“ ein breites Spektrum abgedeckt werden.
Durch die Federführung der Stadt sollen bestehende Angebote besser verzahnt und allen Kindern und Jugendlichen gleichermaßen zugänglich gemacht werden. Das Konzept soll über das Bildungsministerium als Anregung für andere Kommunen verbreitet werden. Eine stärkere Kooperation von Schulen und Hilfsorganisationen kann dazu beitragen, die Bereitschaft und Fähigkeit zur Hilfeleistung in der Bevölkerung nachhaltig zu stärken.